Eine Sepsis kann Jeden treffen, ob jung oder alt, gesund oder krank. Um darauf aufmerksam zu machen, dass es sich bei einer Sepsis immer um einen medizinischen Notfall handelt, bei dem es regelmäßig zu lebensbedrohlichen Komplikationen kommt, findet jedes Jahr am 13. September der Welt-Sepsis-Tag statt. Die Apotheken vor Ort informieren Patienten gerne darüber, wie es zu einer Sepsis – umgangssprachlich auch Blutvergiftung genannt – kommen kann und welche Symptome nicht zu unterschätzen sind.
Symptome einer Sepsis
Die Blutvergiftung wird in der Bevölkerung oft unterschätzt, obwohl sie eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland ist. Ein wichtiges Anzeichen, von dem Betroffene häufig berichten, ist, dass sie sich so krank fühlen wie noch nie zuvor. Klassische Symptome sind z.B. Fieber mit Schüttelfrost, schneller Puls, Kurzatmigkeit, feuchte Haut oder kalte Hände und Füße, Schmerzen sowie ein starkes Krankheitsgefühl und Verwirrtheit. Die Krankheitserreger werden nicht effektiv lokal bekämpft, sondern breiten sich über die Blutbahn und das Lymphsystem im Körper aus. Das Immunsystem löst daraufhin eine umfassende Entzündungsreaktion im Körper aus. Das bedeutet, dass der Körper seine eigenen Organe und sein eigenes Gewebe angreift. Deshalb zählt jede Sekunde.
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Anzeichen ernst nehmen
Der Beginn kann einer Sepsis kann schleichend sein. Sie kann durch jede Infektionskrankheit, z.B. grippaler Infekt, Lungenentzündung oder Harnwegsinfekt aber auch durch Hautentzündungen, z.B. auch nach Verletzungen durch (Haus-)Tiere oder Schnittwunden, aber auch Insektenstiche ausgelöst werden. Im Normalfall ist das Immunsystem in der Lage, die eingedrungenen Viren, Bakterien oder Parasiten zu kontrollieren, um eine ungebremste Vermehrung zu verhindern. Bei einer Sepsis ist dies aber nicht der Fall. Treten also mehrere oder alle der oben beschriebenen Beschwerden auf, sollten diese Symptome ernst genommen werden, denn sie können auf eine Sepsis hindeuten. Bei Kindern und alten Menschen kommt es nicht immer zu Fieber und die Symptome können sich gerade bei Säuglingen deutlich unterscheiden. Hier können auch Krampfanfälle sowie Durchfall und/oder Erbrechen vorliegen. Gerade die Kinder sind häufig sehr träge und zeigen verlangsamte Reaktionen. Bei Verwirrtheit, Bewusstlosigkeit, starkem Blutdruckabfall oder beschleunigter Atmung sollte jedoch sofort der Notarzt gerufen werden.
Auch wenn eine Infektion mit Antibiotika behandelt wird, kann sich theoretisch eine Sepsis entwickeln, wenn die verordneten Medikamente nicht richtig wirken. Dies kann an falschen Dosierungen oder Einnahmezeitpunkten liegen, aber auch daran, dass der Wirkstoff nicht zur Bekämpfung der die Entzündung verursachenden Erreger geeignet ist. Wenn Patienten oder Angehörige diesbezüglich unsicher sind, weil sich vielleicht das Beschwerdebild trotz Medikamenteneinnahme nicht bessert, unter Umständen sogar verschlechtert, beantworten Apothekerinnen und Apotheker gerne Fragen zu den Medikamenten und vergewissern sich noch einmal, dass die Dosis der eingesetzten Medikamente zum gewünschten Erfolg führen kann.
Menschen mit erhöhtem Risiko für die Entstehung einer Sepsis
Es gibt auch Menschen, die besonders gefährdet sind, dass Infektionskrankheiten den schwerstmöglichen Verlauf nehmen. Sie sollten besonders vorsichtig sein, wenn die genannten Symptome zum ersten Mal auftreten. Dazu gehören Schwangere, Säuglinge und Senioren. Gefährdet sind auch Personen, denen die Milz fehlt, Krebspatienten, Diabetiker, frisch Operierte und viele andere, deren Immunsystem vorrübergehend oder dauerhaft geschwächt ist. Risikofaktoren bestehen auch bei Menschen, die viel Alkohol trinken, Drogen nehmen, zu wenig essen, Druckgeschwüre haben oder an Durchblutungsstörungen in den Beinen leiden sowie Patienten mit chronischen Erkrankungen an Lunge, Leber, Nieren oder Herz.
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Eine Blutvergiftung kann fatale Folgen haben
Bei der Behandlung einer Sepsis ist die Zeit der ausschlaggebende Faktor. Je mehr Zeit vergeht, bis man zum Arzt oder ins Krankenhaus kommt, desto weiter kann sich die Entzündung ausbreiten und umso größer ist das Risiko für bleibende Schäden an Organen oder einen tödlichen Ausgang. Das Risiko an den Komplikationen zu versterben, steigt im Stundentakt, wenn die Sepsis nicht erkannt und schnellstmöglich therapiert wird. 75% der Überlebenden tragen dennoch langanhaltende Folgeschäden davon. Diese können neben Konzentrationsschwäche, verringertem Reaktionsvermögen, stark geminderter Belastbarkeit auch Seh-, Schluck- und Sprachstörungen, Atemprobleme, Muskelschwäche, chronische Schmerzen sowie Amputationen umfassen.
Vorbeugung ist entscheidend
Um einer Sepsis vorzubeugen, sollten zuerst Infektionen verhindert werden. Regelmäßiges, gründliches Händewaschen als tägliche Routine vermindert die Ausbreitung von krankmachenden Keimen. Ist man verletzt, sollten die Wunden rechtzeitig ordnungsgemäß versorgt werden, um zu verhindern, dass eine Entzündung entsteht, die aus dem Ruder laufen könnte. Impfungen verhindern viele Krankheiten und tragen so ebenfalls zur Risikoreduktion bei; deshalb sollte jeder, besonders aber Personen, die zu den verschiedenen Risikogruppen gehören, alle empfohlenen Impfungen durchführen lassen. Wer sich unsicher ist, kann sich jederzeit in einer Apotheke vor Ort über die richtige Wundversorgung sowie empfohlene Impfungen beraten lassen. In einem offenen und ehrlichen Gespräch wird man fundiert beraten und erhält lebensrettende Ratschläge