Am Sonntag, dem 30. Oktober 2022 wird wieder die Zeit umgestellt auf die Winterzeit. Genauer gesagt, wird in der Nacht vom Samstag auf den Sonntag die Uhr um 03:00 Uhr auf 02:00 Uhr zurückgedreht, wodurch die Nacht eine Stunde länger wird. Durch den veränderten Tagesrhythmus kommt die innere Uhr aus dem Takt, und viele Menschen empfinden dies als Schlafstörung.
Zeitumstellung kann belasten
Morgens früher hell, abends eher dunkel: Das macht vielen Menschen zu schaffen. Die Nacht ist unruhig, man schleppt sich durch den nächsten Tag. Langfristig wirkt sich zu wenig Schlaf auf das Immunsystem des Menschen aus. Schließlich ist ein erheblicher Anteil der Stoffwechselvorgänge an den Tag- und Nachtrhythmus gebunden. Dazu zählt die Produktion von Botenstoffen, die bei der neuronalen Übertragung eine Rolle spielen, von Hormonen und chemischen Stoffen, die am Immunsystem beteiligt sind. Der Transport und Austausch wichtiger Stoffe befähigt den Körper, tagsüber fit zu sein und nachts entspannt zur Ruhe zu kommen. Sogar die Körpertemperatur wird beeinflusst. Dabei folgt die so genannte Schlafarchitektur einem bestimmten Rhythmus. Schlafen und Wachen, Tief- und Leichtschlafphasen und REM-Traumphasen wechseln sich ab.
Leichte Schlafprobleme sind noch keine Schlafstörung
Wenn gesunde Menschen gelegentliche Schlafprobleme wie durch die Zeitumstellung oder einen Jetlag haben, findet der Körper von selbst seinen Rhythmus wieder.
Sanfte Hilfe und Tipps bei Schlafproblemen finden Sie in unserem Blog-Beitrag dazu: https://gesundheits-schnack.de/schlafproblem
In der Fachwelt ist von Schlafstörungen erst die Rede, wenn über einen Zeitraum von circa vier Wochen an mindestens drei Tagen in der Woche kein durchgehender, erholsamer Schlaf zu finden ist.
Wenn eine chronische Schlafstörung vorliegt
Betroffene, die schon länger unter einem Schlafdefizit leiden, sollten nicht unkritisch zu Tabletten greifen. Schlafsuchende sollten sich pharmazeutisch oder medizinisch beraten lassen und im ersten Schritt beruhigende natürliche Mittel ausprobieren. Baldrian, Hopfen und Lavendel können den Schlaf unterstützen. Allerdings ist Geduld gefragt: Die Wirkung der rezeptfreien Pflanzenpräparate tritt zeitversetzt ein. Bis zu 14 Tage benötigen Baldriankapseln, um ihre volle Wirkung zu entfalten.
Bringt das keine Erleichterung, sollte zusammen mit einem Arzt über andere Therapien nachgedacht werden. Es ist notwendig, die Ursache der Schlafstörung zu finden, um sie zu beheben. Eine Apothekerin oder ein Apotheker kann ermitteln, ob bestimmte Medikamente die Ursache der Schlafstörung sein können.
Schlafmittel nicht unkritisch einnehmen
Schlafstörungen sind oft sehr belastend. Unabhängig davon, ob der Patient eher unter Einschlaf- oder Durchschlafstörungen leidet, können sie sich durch ständige Müdigkeit oder übermäßige Schläfrigkeit am Tag bemerkbar machen. Die Lebensqualität und die Leistungsfähigkeit im Beruf werden beeinträchtigt. Kurzfristig können Schlaftabletten helfen. Es gibt verschreibungspflichtige Präparate, aber auch rezeptfrei in der Apotheke erhältliche Tabletten. Alle haben gemeinsam, dass ein Gewöhnungseffekt eintreten kann, daher sollten sie nur vorübergehend angewendet werden, während an Ursache und Behebung der Schlafstörung gearbeitet wird.
Bei einer Gewöhnung an Schlafmittel
Falls es bereits zu einer Gewöhnung an Schlafpräparate gekommen ist, kommt dem Apotheker eine wichtige Rolle zu. Durch Gespräche mit den Betroffenen, auch in Abstimmung mit dem Arzt, können Apotheker helfen, das Problem bewusst zu machen und beim Ausschleichen der Schlafmittel unterstützen.