Die dunkle Jahreszeit hat begonnen und mit ihr die Erkältungssaison. Millionen Menschen in Deutschland greifen bei Husten, Schnupfen oder Halsschmerzen wie selbstverständlich zu rezeptfreien Erkältungsmitteln. Doch rezeptfrei heißt nicht, dass die Präparate bedenkenlos und ohne Rücksprache in der Apotheke vor Ort oder mit dem Hausarzt eingenommen werden sollten. Abhängig von der Grunderkrankung und der damit verbundenen Arzneimitteltherapie des jeweiligen Patienten kann es in einigen Fällen zu Wechselwirkungen kommen.
Vorsicht bei Bluthochdruck …
Am häufigsten treten Wechselwirkungen bei Erkältungsmitteln auf, die gefäßverengend und schleimhautabschwellend sind. Die enthaltenen Wirkstoffe sollen für freie Atemwege sorgen, können aber auch den Blutdruck beeinflussen. Patienten, die an Bluthochdruck leiden, sollten diese Erkältungsmittel daher meiden und sich in der Apotheke nach Alternativen erkundigen.
Auch Lebensmittel können zu Wechselwirkungen führen!
… und Blutverdünnern
Auch Patienten, die blutverdünnende Medikamente einnehmen, sollten bei Erkältungsmitteln vorsichtig sein. Die in vielen Präparaten enthaltenen schmerzlindernden, fiebersenken und antientzündlichen Wirkstoffe können die Blutgerinnung oder deren Wirkung beeinflussen. Das gilt auch für Halsschmerztabletten.
Fahrtüchtigkeit kann eingeschränkt sein
Schleimlöser sind beliebte Mittel bei Husten oder Bronchitis. Die Präparate können allerdings auch zu Wechselwirkungen führen, die die Wirksamkeit von Antibiotika beeinträchtigen. Vor allem Autofahrer sollten unbedingt wissen, dass Erkältungsmittel das Reaktionsvermögen und die Fahrtüchtigkeit einschränken. Das gilt insbesondere, wenn die Präparate Alkohol oder bestimmte Hustenblocker enthalten.
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Medikamente müssen zueinander passen
Wer an einer typischen Erkältung leidet, muss nicht auf lindernde Präparate verzichten. Allerdings ist es wichtig, dass die Tabletten und Säfte zu den bereits eingenommenen Arzneimitteln passen. Apotheker können dies mit einem Medikationscheck prüfen, um die Gefahr von Wechselwirkungen möglichst geringzuhalten. Auch bei unklaren Symptomen wie Unwohlsein, Benommenheit, Übelkeit oder Unruhezuständen sollten Patienten die Erkältungsmittel absetzen und ihren Apotheker oder Arzt aufsuchen.