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Medikationsberatung bei Polymedikation

Medikationsberatung bei Polymedikation

Foto: ABDA

Die Medikationsberatung bei Polymedikation ist eine der pharmazeutischen Dienstleistungen in der Apotheke. Das Ziel ist, die Sicherheit in der Arzneimitteltherapie zu erhöhen, wenn Patienten viele Medikamente einnehmen müssen.

Polymedikation: Wenn man viele Medikamente einnehmen muss

Von Polymedikation spricht man, wenn jemand fünf oder mehr Medikamente dauerhaft einnehmen muss. Junge und allgemein gesunde Menschen haben vielleicht schon einmal die Erfahrung gemacht, dass ihnen bei einer Erkrankung ein oder zwei Medikamente verschrieben wurden, die nach der Genesung nicht mehr benötigt wurden. Es gibt jedoch viele, hauptsächlich ältere Menschen, die über einen längeren Zeitraum fünf oder mehr Medikamente einnehmen müssen. Manche Patienten haben sogar zehn oder mehr Arzneimittel verordnet bekommen.

Lebensmittel und Wechselwirkungen

Was sind die Herausforderungen bei Polymedikation?

Je mehr Medikamente eingenommen werden, desto größer ist die Gefahr von Wechsel- und Nebenwirkungen. Die Medikamente können sich gegenseitig beeinflussen und sowohl die eigentlich gewünschten Wirkungen als auch die Nebenwirkungen verstärken oder abschwächen. Zum Beispiel kommt es vor, dass ein Blutdrucksenker durch die Interaktion mit anderen Arzneistoffen nicht wirkt. Die Folgen können dramatisch sein. Wenn der Blutdruck dauerhaft zu hoch ist, drohen Schlaganfall und Herzinfarkt.

Wer zahlreiche Medikamente nehmen muss, kann sie verwechseln oder einen Teil vergessen. Manchmal kommen beim Patienten auch Zweifel auf, ob so viele Medikamente wirklich sein müssen. Ein großer Fehler wäre es, eigenmächtig Medikamente abzusetzen.

Unterstützung in der Apotheke

Wer Fragen oder Unsicherheiten bei seiner Arzneimitteltherapie hat, sollte nicht zögern, die Beratung in der Apotheke in Anspruch zu nehmen. Im Gespräch können alle Kunden wertvolle Tipps erhalten.

Bei Polymedikation haben Patienten einmal im Jahr einen Anspruch auf eine erweiterte Medikationsberatung durch speziell weitergebildete Apotheker. Die Kosten werden von den gesetzlichen oder privaten Krankenkassen übernommen.

Die erweiterte Medikationsberatung bei Polymedikation

Wenn Sie fünf oder mehr Medikamente einnehmen müssen, fragen Sie in Ihrer Apotheke nach, ob sie die erweiterte Medikationsberatung bei Polymedikation als pharmazeutische Dienstleistung anbietet und wenn ja, machen Sie einen Termin. Zu diesem Termin sollten Sie alle Präparate mitbringen, die Sie einnehmen. Das heißt, die verordneten Arzneimittel, Ihre rezeptfrei erworbenen Medikamente und auch Ihre Nahrungsergänzungsmittel. Falls Sie bereits einen Medikationsplan haben, bringen Sie auch den zur Begutachtung mit. Ihre Fragen und Anmerkungen werden beim ersten Gespräch notiert.

Der Apotheker erstellt einen neuen Medikationsplan, der auch Einnahmezeitpunkte und Dosierungen jedes einzelnen Medikaments umfasst. Daraufhin wird der Apotheker in einem weiteren Gespräch mit Ihnen den neuen Medikationsplan genau anpassen. Sie können berichten, wie Sie mit den einzelnen Arzneimitteln zurechtkommen. Falls notwendig und von Ihnen gewünscht, kann der Apotheker Rücksprache mit Ihrem Arzt halten. Selbstverständlich findet die gesamte Medikationsberatung in einem diskreten Rahmen statt.

Der Nutzen der Medikationsberatung bei Polymedikation

Der Apotheker hilft Ihnen, einen Überblick über Ihre Gesamtmedikation zu gewinnen. Dabei bewertet er mögliche Neben- und Wechselwirkungen. Ihre offenen Fragen werden geklärt und gemeinsam Lösungen erarbeitet, damit die Arzneimitteltherapie für Sie die besten Ergebnisse bringt und angenehm durchzuführen ist.

Eine weitere pharmazeutische Dienstleistung in der Apotheke:
Die
Inhalationsschulung für Kinder ab 6 Jahren

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