Stress gehört für viele Menschen zum Alltag. Beruf, Familie und Krisen wie die Coronapandemie oder der Krieg in der Ukraine können Betroffene dauerhaft belasten und das Gefühl auslösen, den Überblick zu verlieren. Oft bleibt es nicht bei innerer Anspannung oder Unruhe. Schlafprobleme, Konzentrationsschwierigkeiten, Nervosität und sogar körperliche Beschwerden können auftreten. Umso wichtiger ist es, Warnsignale frühzeitig zu erkennen, ernst zu nehmen und nach Lösungen zu suchen. In der Apotheke vor Ort gibt es zudem verschiedene sanfte pflanzliche Präparate, die leichte Stressfolgen mildern können.
Natürliche Reaktion mit Nebenwirkungen
Stress ist ursprünglich eine überlebenswichtige Reaktion des Körpers auf Gefahr: Der Herzschlag und die Atemfrequenz steigen, die Muskeln spannen sich an und die Sinne werden geschärft. Heutzutage ist die Ursache aber fast immer anhaltende Überlastung. Kommt es nicht zur Entladung, bleibt der Körper auf Hochtouren.
Sanfte Hilfe gegen Schlafprobleme
Wenn Stress zum Dauerzustand wird
Während bei akutem Stress das Hormon Adrenalin für eine kurzfristige Leistungssteigerung sorgt, dominiert bei anhaltender Belastung Cortisol. Dieses Hormon steigert den Blutdruck und Blutzuckerspiegel für mehrere Stunden und kann auf Dauer wie ein Zellgift gelten. Ein permanent zu hoher Cortisol-Spiegel kann zu Nervosität, innerer Unruhe und Schlafstörungen führen, was wiederum die Erholung verhindert.
Alltagstaugliche Anti-Stress-Maßnahmen
Wer regelmäßig stark gestresst ist, kann als kurzfristige Abhilfe versuchen, Aufgaben zu priorisieren und gegebenenfalls abzugeben, oder um Unterstützung durch Kollegen oder Familienmitglieder bitten. Regelmäßige Bewegung, bewusste Auszeiten und die Pflege sozialer Kontakte können Stress langfristig mildern. Auf mentaler Ebene können spezielle Techniken wie Gedankenstopps oder Achtsamkeitsübungen helfen.
Bewährte Methoden zur Entspannung
Manche Menschen profitieren auch von gezielten Entspannungsübungen. Autogenes Training, progressive Muskelrelaxation oder Yoga beispielsweise lassen sich oft ohne Weiteres in den Alltag einbauen. Wichtig ist Regelmäßigkeit. Auch kreative Tätigkeiten wie Malen oder kleine Belohnungen können entlasten. Nicht jede Maßnahme ist für alle Patienten geeignet, aber es ist sinnvoll, zu testen und sich ein kleine „Auswahl“ an Gegenmaßnahmen für Stressphasen anzueignen.
Einfach mal abschalten und in den Urlaub fahren? Diese Dinge gehören in die Reiseapotheke
Pflanzliche Unterstützung aus der Apotheke
Betroffene erhalten in der Apotheke vor Ort zudem pflanzliche Arzneimittel, die erste Stresssymptome lindern können. Sie gelten als gut verträglich und natürlich. So kann Baldrianwurzel als Trockenextrakt gegen leichte nervöse Anspannung und Schlafstörungen helfen. Extrakte aus Melissenblättern, Passionsblumenkraut und Hopfenzapfen können bei leichten Stresssymptomen, nervlicher Belastung und als milde Schlafhilfe eingesetzt werden. Bei Unruhe kann innerlich angewendetes Lavendelöl geeignet sein. Gern empfiehlt das pharmazeutische Fachpersonal die passenden Präparate.
Wann professionelle Hilfe notwendig ist
Stress kann mit der Zeit ernsthafte körperliche oder psychische Erkrankungen wie Magen-Darm-Beschwerden oder Herz-Kreislauf-Krankheiten und Angstzustände oder Depressionen fördern. In solchen Fällen reicht Selbsthilfe nicht mehr aus. Betroffene sollten Warnsignale wie chronische Erschöpfung, anhaltende Schlafstörungen, depressive Verstimmungen oder ausgeprägte Ängste ernst nehmen und einen Arzt aufsuchen. Dieser kann auch abklären, ob die Symptome nicht doch eine medizinische Ursache haben.