Krank zu sein, ist nie angenehm. Besonders ärgerlich wird es, wenn man dadurch wertvolle Urlaubszeit im Hotelbett oder Zelt verbringen muss. Vor allem Touristen, die in entlegene Gebiete verreisen, lange Flüge antreten oder auf Kreuzfahrt gehen, sollten an eine gut ausgestattete Reiseapotheke denken. So werden sie oft schnell wieder gesund oder können zumindest Beschwerden lindern.
Behandlung kleinerer Beschwerden
Fieber- und Schmerzmittel gehören unbedingt in jede Reiseapotheke. Auch Nasenspray und Medikamente gegen Erkältungskrankheiten sollten mit ins Gepäck. Egal, ob es in die Berge oder ans Meer geht: Sonnencreme ist ein Muss. Kommt es trotz Schutz zu einem Sonnenbrand, eignen sich kühlende Gele oder Aloe-Vera-Produkte aus der heimischen Apotheke zur Behandlung. Wichtig zu wissen: Auch im Schatten ist man nicht vor UV-Strahlung sicher. Deshalb ist es sinnvoll, sogar beim Stadtbummel eine dünne Schicht Sonnencreme aufzutragen. Gegen lästige Mücken helfen entsprechende Sprays und bei Stichen können spezielle Gele Linderung verschaffen.
Abgelegene Reiseziele
In exotischen Ländern kann eine Erkrankung schnell zum Problem werden: Apotheken sind selten, bestimmte Medikamente gegebenenfalls nicht verfügbar und hinzu kommt die Sprachbarriere. Besonders in Teilen Afrikas und Asiens kursieren viele Arzneimittelfälschungen, die unwirksam sein oder der Gesundheit schaden können. Wer Medikamente zwingend vor Ort kaufen muss, sollte das ausschließlich in offiziellen Apotheken tun. In medizinisch schlecht versorgten Regionen ist es zudem sinnvoll, sterile Utensilien wie Spritzen, Kanülen oder Einmalhandschuhe in der Reiseapotheke zu haben.
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Vorsicht bei ungekochten Speisen
Reisedurchfall ist eine der häufigsten Beschwerden im Urlaub. Um den Flüssigkeits- und Salzverlust auszugleichen, sollten Betroffene mindestens zwei Liter Flüssigkeit pro Tag trinken und den Salzverlust mit Elektrolytpräparaten ausgleichen. Auch der Wirkstoff Loperamid kann kurzfristig eingenommen werden – aber nur für maximal 48 Stunden, da er die Darmmotorik blockiert. Kommt es zu Fieber oder Blut im Stuhl, darf kein Loperamid eingenommen werden und der Erkrankte sollte sofort zum Arzt gehen. Um vorzubeugen, sollten Reisende keine Lebensmittel essen, die nicht gekocht oder geschält wurden. Auch nicht abgekochtes Wasser, zum Beispiel in Eiswürfeln, ist zu meiden.
Medikamente im Flugzeug richtig transportieren
Wichtige Medikamente, die während des Flugs benötigt werden oder keinesfalls verloren gehen dürfen, sollten im Handgepäck verstaut werden. Falls erhältlich, sind Arzneimittel in fester Darreichungsform wie Tabletten besser geeignet als Säfte und Tropfen, da Flüssigkeiten im Flugzeug strengen Sicherheitsregeln unterliegen. Außerdem kann der Druck in der Kabine dazu führen, dass etwas ausläuft.
Einfuhrbestimmungen beachten
Innerhalb Deutschlands ist das Mitführen von Medikamenten in der Reiseapotheke meist unproblematisch. Wer jedoch in andere Länder reist – besonders mit Arzneimitteln, die dem Betäubungsmittelgesetz unterliegen –, sollte sich frühzeitig bei der Botschaft des jeweiligen Landes in Deutschland informieren. Wichtig ist, eine mehrsprachige ärztliche Bescheinigung mitzuführen, die auch die Dosierung angibt. Entsprechende Formulare und Informationen stellt das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte unter www.bfarm.de bereit.
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Wenn auf See der Magen „durchgeschaukelt“ wird
Seekrankheit entsteht, wenn das Gleichgewichtssystem und die Augen unterschiedliche Signale an das Gehirn senden. Die Folge: kalter Schweiß, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen. Medikamente mit Antihistaminika können den Brechreiz dämpfen, aber als Nebenwirkung auch müde machen. Der verschreibungspflichtige Wirkstoff Scopolamin kann sogar Halluzinationen auslösen. Deshalb gilt: Erst an die frische Luft gehen, dann – wenn nötig – zur Tablette greifen. Meist verschwinden die Symptome nach einer Weile von selbst.
Vor der Reise: Apotheker fragen
Wer verreisen will, sollte sich mindestens zwei Wochen vorher in der Apotheke vor Ort individuell beraten lassen. Der Apotheker informiert, welche Medikamente in eine gut sortierte, auf das jeweilige Zielland abgestimmte Reiseapotheke gehört. Patienten, die regelmäßig bestimmte Arzneimittel einnehmen, sollten zusätzlich eine Liste aller benötigten Präparate mitbringen.