Am Ende des Jahres, wenn die Tage immer kürzer werden und es oft dunkel und nass bleibt, ist Aufmerksamkeit im Straßenverkehr besonders wichtig. Vielen ist gar nicht bewusst, dass nicht nur Alkohol die Fahrtüchtigkeit einschränken kann. Auch bestimmte Medikamente können zum Beispiel müde machen, die Aufmerksamkeit verringern oder die Reaktionsfähigkeit einschränken. Manchmal merken die Betroffenen nicht einmal, dass sie sich und andere in Gefahr bringen. Die Apothekerkammer Hamburg erklärt, worauf zu achten ist.
Schlafmittel wirken länger, als man denkt
Ein, zwei Nächte ohne guten Schlaf verleiten viele dazu, Schlafmittel zu nehmen. Die Wirkung der Tabletten kann allerdings sogar am nächsten Morgen noch anhalten. Oft ist der Wirkstoff noch nicht vollständig abgebaut ist, obwohl man sich ausgeruht fühlt. Die Folge: Die Reaktionsfähigkeit leidet und die Unfallgefahr steigt. Wer zu Schlafmitteln greift, sollte nach der Einnahme mindestens sieben bis acht Stunden zu schlafen. Das gilt sowohl für freiverkäufliche als auch für verschreibungspflichtige Präparate. Generell sollten Schlafmittel nie als langfristige Lösung betrachtet werden.
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Manche Augentropfen schränken Sehkraft ein
Auch äußerlich angewendete Medikamente wie Augentropfen können die Fahrtauglichkeit einschränken. Hierzu gehören Präparate, die bei Grünem Star, in der Fachsprache Glaukom, oder zur Pupillenerweiterung für eine ärztliche Untersuchung eingesetzt werden. Nach der Anwendung sollten sich Patienten auf keinen Fall hinters Steuer setzen. Die Tropfen schränken die Sehkraft ein, sodass die Verkehrstüchtigkeit stark gefährdet ist.
Blutdrucksenker: Zu Beginn einer Therapie oft nicht fahrtauglich
Blutdrucksenkende Medikamente können am Anfang einer Therapie zu Ermüdung, Unaufmerksamkeit und verlangsamten Reaktionen führen. In der Regel bessern sich diese Nebenwirkungen mit der Zeit. Die Teilnahme am Straßenverkehr sollte vermieden werden, bis sich der Körper an das Präparat gewöhnt hat. Ein Gespräch mit dem Apotheker vor Ort oder dem behandelnden Arzt hilft, Unsicherheiten zu beseitigen und die Therapie durchzuhalten.
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Schwindel und Benommenheit sind ein klares Warnsignal
Viele Medikamente können Schwindel oder Benommenheit hervorrufen. Das gilt vor allem für Arzneimittel, die auf das Herz-Kreislauf-System oder das zentrale Nervensystem wirken. Die Symptome beeinträchtigen die Reaktionsfähigkeit und -geschwindigkeit. Neben der Aufmerksamkeit kann auch die Sehkraft beeinträchtigt sein. Wer an solchen Nebenwirkungen leidet, sollte das Auto also stehenlassen.
Tipps für eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr
Um trotz Medikamenteneinnahme sicher unterwegs zu sein, sollten folgende Regeln beachtet werden:
- Der Apotheker oder Arzt sollte alle eingenommenen Arzneimittel, auch die rezeptfreien, überprüfen, um Risiken für die Fahrtüchtigkeit zu identifizieren.
- Schwindel, Müdigkeit oder Benommenheit sind klare Warnzeichen, dass Autofahren keine gute Idee ist.
- Medikamente sollten immer wie verordnet eingenommen werden, um Nebenwirkungen zu minimieren. Das betrifft die Dosierung und den Einnahmerhythmus.
- Keine Medikamente in Kombination mit Alkohol einnehmen – das gilt auch für bestimmte Säfte oder Tropfen, die Alkohol enthalten.