Der Lüttje Duddkopp

Lüttje Duddkopp und die Verbrühung

Lüttje Duddkopp Svea und der Antibiotikasaft

Es ist kalt in Hamburg, aber die Sonne scheint, und die kleine Möwe Lüttje Duddkopp nutzt das schöne Wetter, um die Familie Schulz in Altona zu besuchen. Schon von weitem sieht Lüttje, wie Vater Sönke eine große Kiste ins Auto stellt. „Wat mag da woll dren wesen?“ Neugierig fliegt die Möwe dem Auto hinterher. Zum Glück fährt Sönke nicht sehr weit, sondern nur bis zum nahegelegenen Sportplatz. Unter bunten Lichterketten stehen schon andere Eltern hinter Tischen mit Glühwein, Waffeleisen, Stollen und Plätzchen. Sönke wird bereits erwartet. „Hast du den Kinderpunsch mitgebracht?“, wird er gefragt. Der Lüttje Duddkopp kapiert: „De fieren Advent!“

Sönke packt einen Glühweinkocher, sechs Flaschen Kinderpunsch mit Bratapfelgeschmack und ganz viele Becher aus. „Dat weer also in de Kist“, sagt Lüttje. Sönke füllt Punsch in den Glühweintopf und schaltet ihn ein. In dem Moment strömen zahlreiche Kinder mit ihren Eltern auf den Sportplatz. Lüttje fliegt über die Menschen, um Sönkes Frau Anja mit den Kindern Finn und Svea zu suchen. Wenig später sieht er sie bei den Waffeln anstehen.

Inzwischen ist der Kinderpunsch heiß, und der Andrang bei Sönkes Tisch ist groß. Alle Kinder wollen das süße Getränk. Während Sönke fleißig warmen Punsch ausschenkt, wird der Rest im Glühweinkocher immer heißer. Sönke hält einen Becher nach dem andern unter den Zapfhahn des Glühweinkochers und füllt alle mit Punsch. Plötzlich passiert es: Etwas heißer Punsch fließt über Sönkes Finger. „Autsch! Das ist ja heiß!“, schreit Sönke auf. „Dat schwiet!“, ruft Lüttje mitfühlend. Sönke denkt sofort an die Kinder und ermahnt sie, vorsichtig zu sein und mit dem Trinken etwas zu warten.

Sönkes Zeigefinger und Mittelfinder sind ganz rot. Eine Mutter vorne in der Schlange sagt teilnahmsvoll: „Das ist eine Verbrühung. Ich hole schnell etwas aus der Apotheke gegenüber.“ Wenig später ist sie wieder da. Der Apotheker ist gleich mitgekommen, um selbst zu sehen, welchen Schweregrad Sönkes Verbrühung hat. „Wo kann he Sönke helpen?“, fragt sich Lüttje Duddkopp. Der Apotheker hat eine Erste-Hilfe-Box mitgebracht und schaut sich Sönkes Hand an. Zum Glück sind nur zwei Finger gerötet. Er bringt Sönke in den nächstgelegenen Waschraum am Sportplatz. Die kleine Möwe beobachtet vom Fenster aus, wie Sönke nach Anleitung des Pharmazeuten in aller Ruhe mit kaltem Leitungswasser den Kinderpunsch von seiner Hand abspült. Auf diese Art werden die verbrühten Finger nicht nur gereinigt, sondern auch gekühlt. Das lindert den Schmerz. Sönke atmet auf, denn seine Finger tun kaum noch weh.

Der Apotheker erklärt, dass Verbrühungen die gleichen Schäden der Haut bewirken wie Verbrennungen. Der Unterschied liegt in der Entstehung der Verletzung. Sönkes Verbrühung entspricht mit der Rötung und dem Schmerz einer Verbrennung ersten Grades. Das ist die am wenigsten schlimme Form. Von einer Verbrennung zweiten Grades spricht man, wenn eine Brandblase entsteht. Der Heilberufler sprüht zur weiteren Kühlung ein panthenolhaltiges Spray auf Sönkes Finger. Das Mittel wirkt nicht nur kühlend und schmerzlindernd, es spendet der Haut auch Feuchtigkeit. Ein weiterer Vorteil ist, dass es nicht eingerieben werden braucht. Daher wird die betroffene Stelle nicht mit der Hand berührt. So werden weitere Schmerzen vermieden und einer Infektion wird vorgebeugt. Schließlich verbindet der Apotheker Sönkes Finger zum Schutz mit einem sterilen Verband. Erste-Hilfe-Kästen sollten wie auch die Hausapotheke regelmäßig überprüft und mit Verbandsmaterial aufgestockt werden.

Sönkes Hand wird in einigen Tagen komplett und ohne Narbenbildung verheilt sein. Als Erwachsener mit einer Verbrennung ersten Grades, die nur einen kleinen Teil seiner Hautoberfläche betrifft, braucht Sönke nicht zum Arzt. Kinder sollten bereits ab einer Verbrennung oder Verbrühung ersten Grades zum Arzt, Erwachsene ab einer Verbrennung zweiten Grades. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Größe der betroffenen Stelle. Bei Sönke war zum Glück kein großer Bereich seiner Haut betroffen.

„Daar hett he Dusel hat“, sagt Lüttje Duddkopp erleichtert. Als Sönke mit dem Apotheker zum Punsch zurückkehrt, hat seine Frau Anja den Ausschank übernommen. Sönke darf nun gemeinsam mit seinen beiden Kindern und dem Apotheker selbst den Kinderpunsch genießen.

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