Erkältung

Erkältungsmittel: Rezeptfrei heißt nicht harmlos

Mann mit Schmerzen

Erkältungsmittel liegen bei vielen Menschen in der Hausapotheke für den „Fall der Fälle“ bereit. Kündigt sich eine Erkältung mit einer dichten Nase, gefühlter Watte im Kopf oder einem Frösteln an, greifen viele zu einem vorrätigen Präparat. Warum auch rezeptfreie Erkältungsmittel nicht unkritisch eingenommen werden sollten und was Betroffene über Wechsel- und Nebenwirkungen von rezeptfreien Erkältungsmitteln wissen sollten, lesen Sie in unserem Blog-Artikel. 

Erkältungsmittel, die schnellen Helfer?

Viele versprechen sich von Erkältungspräparaten quasi über Nacht wieder gesund zu werden. ASS als Schmerzmittel gegen den brummenden Kopf, abschwellendes Spray für die Nase oder ein fiebersenkendes Präparat werden dann schnell und unkritisch eingenommen. Doch Vorsicht! Nur weil ein Arzneimittel rezeptfrei ist, bedeutet das nicht, dass es bedenkenlos eingenommen werden kann. Als Faustregel gilt: Nehmen gesunde, erwachsene Menschen ein- bis dreimal im Monat leichte Schmerzmittel ein, ist das in der Regel unbedenklich. Werden Schmerzmittel in hohen Dosen oder über einen längeren Zeitraum eingenommen, können sie Magen und Leber schädigen, zu Abhängigkeiten führen und beim Absetzen Kopfschmerzen verursachen.

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Vorsicht bei Nasensprays

Patienten, die Blutdruckmittel einnehmen, sollten darauf achten, dass das Erkältungsmittel sich nicht auf den Blutdruck auswirkt. Das kann schon bei abschwellenden Nasensprays der Fall sein. A und O ist eine konsequente Blutdruck-Selbstkontrolle, mit der Betroffene mögliche Interaktionen erkennen können. Bei sensiblen Patienten kann sich der Anstieg des Blutdrucks auch durch Herzrasen, Nasenbluten, innere Unruhe oder heiße Ohren bemerkbar machen. Länger als sieben Tage sollten abschwellende Nasensprays übrigens nicht angewendet werden, da sie abhängig machen können. Besser ist ein Spray mit Meerwasser, das die Schleimhäute befeuchtet und das Durchatmen erleichtert.

Nierenfunktion im Blick

Wer blutverdünnende Medikamente wie ASS einnimmt, sollte auf Erkältungspräparate verzichten, die Ibuprofen, Diclofenac oder Naproxen enthalten. Sie können in Kombination mit ASS Auswirkungen auf die Nierenfunktion haben. Außerdem besteht die Gefahr, dass Ibuprofen und ASS die Wirksamkeit von Diuretika und ACE-Hemmern vermindern. ASS, Ibuprofen & Co. in hohen Dosen über einen längeren Zeitraum können auch die Nieren gesunder Menschen schädigen – und werden daher besser sparsam eingesetzt.

Erkältungsmittel: Beratung in der Apotheke nutzen

Apotheker sind Arzneimittelfachleute und damit die Experten, wenn es um die richtige Einnahme geht – ob rezeptfreie Präparate oder verschreibungspflichtige Medikamente. Am besten fragen Patienten ihren Stammapotheker immer, wie man das jeweilige Arzneimittel richtig anwendet und was zu beachten ist. Auch die Frage nach Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten oder auch Nahrungsergänzungsmitteln kann hier sicher geklärt werden. Offenheit ist allerdings Pflicht: Nur wenn alle eingenommenen Präparate genannt werden, kann der Apotheker ein sicheres Medikament für den akuten Fall empfehlen.

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