Laut eigener Gewichts- und Größenangaben waren 2019/20 fast 50 Prozent der Frauen und über 60 Prozent der Männer in Deutschland übergewichtig. Wer einen sogenannten Body-Mass-Index (BMI) von über 30 hat, gilt sogar als adipös, also stark übergewichtig. Um über Ursachen, mögliche Folgen wie Bluthochdruck und Diabetes sowie Gegenmaßnahmen zu informieren, wird jährlich am 4. März der Welt-Adipositas-Tag begangen. Die Apotheke vor Ort berät Personen, die aus gesundheitlichen Gründen abnehmen wollen, ganzjährig individuell und diskret zu den geeigneten Methoden.
Berechnung des BMI
Der BMI lässt sich einfach selbst berechnen, indem das Gewicht in Kilogramm durch das Quadrat der Körpergröße in Metern geteilt wird, also zum Beispiel: 70 : 1,8² = 21,6 (70 kg, 1,80 m und ein BMI von 21,6). Der BMI als Gradmesser für Adipositas steht allerdings schon seit Längerem in der Kritik, da er ausschließlich das Gewicht und die Größe, nicht aber den Anteil von Muskeln und Fett im Körper sowie deren Verteilung berücksichtigt. Dessen ungeachtet erreichen Personen, die nur ein paar Kilogramm abnehmen wollen, ihr Ziel meist schon, indem sie über einige Wochen weniger Kalorien zu sich nehmen. Doch was heißt das in der Praxis?
Für ein paar Pfunde weniger
Grundsätzlich geht es beim Abnehmen darum, Körperfett abzubauen und nicht Muskelmasse. Abnehmwillige sollten also auch während einer Diät ausreichend Sport machen. Dabei ist zu beachten, dass abhängig vom Körpergewicht und anderen gesundheitlichen Voraussetzungen nicht jede Sportart geeignet ist. Um ein Kilogramm Fett abzunehmen, müssen Patienten ungefähr 7000 Kilokalorien weniger essen. Ein durchschnittlicher Mensch mittleren Alters mit einem Gewicht von 75 Kilogramm benötigt pro Tag circa 2.300 bis 2.500 Kilokalorien. Wer nicht den Kaloriengehalt jeder einzelnen Mahlzeit berechnen möchte, kann beispielsweise einen fertigen Diätplan mit vorgegebenen Gerichten und Mengen befolgen oder mit einer Formula-Diät aus der Apotheke komplette Mahlzeiten ersetzen.
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Jo-Jo-Effekt vermeiden
Auch eine „Minidiät“ ist nicht ohne Tücken. Oft ist nach den ersten beiden Tagen bereits ein ganzes Kilogramm verschwunden. Hierbei handelt es sich aber in der Hauptsache um Wasser, da die meisten Diäten salzarm sind. Erst danach baut der Körper Fett ab. Man sollte also immer etwas mehr abnehmen, als zum Beispiel nur die zwei anvisierten Kilogramm, da mit der Rückkehr zum normalen Speiseplan auch wieder Wasser gespeichert wird und das Gewicht steigt. Außerdem sollten Abnehmende mindestens 1200 Kilokalorien pro Tag aufnehmen, um den berüchtigten Jo-Jo-Effekt zu verhindern. Als Faustregel gilt, nicht mehr als ein Kilogramm pro Woche abzunehmen.
20 Kilogramm und mehr
Wer 20 Kilogramm oder mehr abnehmen möchte, muss seine Ernährungs- und Lebensgewohnheiten dauerhaft deutlich ändern. Umso wichtiger ist es, eine Diät zu finden, die dem Betroffenen gut schmeckt und die er ohne Weiteres in seinen Alltag einbauen kann. Nur so kann die neue Ernährung zur festen Gewohnheit werden und sich ein Lerneffekt einstellen. In der Praxis heißt das zum Beispiel, die Kalorienzahl beim Kochen zu reduzieren, mehr Gemüse zu verwenden und sich häufiger zu bewegen. Die Umstellung muss sanft erfolgen, damit der Patient nicht aufgibt, bevor sich erste Erfolge abzeichnen und er sich umgewöhnt hat.
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Zwischenmahlzeiten vermeiden
Abnehmwillige sollten darauf achten, ihren Insulinspiegel zwischen den Hauptmahlzeiten niedrig zu halten. Insulin ist ein Hormon und sorgt für die Speicherung der Energie in den Fettzellen. Eine wichtige Rolle spielen Kohlenhydrate, da sie die Insulinausschüttung anregen. Es ist sinnvoll, keine Zwischenmahlzeiten einzunehmen. Außerdem sollten Betroffene allgemein auf zuckerhaltige, kalorienreiche Getränke wie Limonaden, Säfte und alkoholische Getränke verzichten.
Die Apotheke vor Ort berät und hilft
Das Team in der Apotheke unterstützt Personen, die abnehmen wollen, eine individuell auf sie zugeschnittene Lösung zu finden. Hierfür werden die Patienten unter anderem zu ihren Bewegungs- und Ernährungsgewohnheiten, also etwa Art, Menge und Häufigkeit des Essens, befragt. Grundsätzlich müssen die durch Nahrung aufgenommene und die verbrauchte Energiemenge im richtigen Verhältnis zueinander stehen. Die Beratung erfolgt diskret und steigert die Erfolgswahrscheinlichkeit der Diät.