Frauen und Männer mit Bürojobs neigen so häufig zu trockenen Augen, dass man im Englischen sogar einen Begriff dafür hat: Man spricht vom Office-Eye-Syndrom, wörtlich übersetzt dem Büro-Augen-Syndrom. Zu Hause, wo Luftfeuchtigkeit durch Kochen oder Duschen entsteht, wird die Raumluft höchstens durch die Heizung ausgetrocknet, aber in Büros mangelt es an Feuchtigkeitsquellen. Während neuere Gebäude mit sanften Klimasystemen ausgestattet sind, trocknen mancherorts noch klassische Klimaanlagen die Raumluft zusätzlich aus. Dies hat Einfluss auf unsere Augengesundheit: Die Flüssigkeit im Tränenfilm verdunstet.

Benetzungsstörung der Augen durch Bildschirmarbeit

Zum trockenen Raumklima am Arbeitsplatz kommt hinzu, dass wir bei der Bildschirmarbeit unbewusst zu wenig blinzeln. Durch die mangelnde Frequenz des Lidschlags wird die Hornhaut zu wenig benetzt. Aber wir brauchen einen gesunden Tränenfilm, um die Hornhaut mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen, denn anderes als die übrigen Organe des Körpers wird sie nicht durch Blutgefäße versorgt. Wäre die Hornhaut vor der Linse mit Äderchen durchzogen, könnten wir nicht klar sehen. Der Tränenfilm enthält sogar keimtötende Substanzen und schützt uns damit vor Infektionen.

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Die ärztliche Abklärung der Ursachen von Augentrockenheit ist notwendig

Möglicherweise wird die Tränenflüssigkeit nicht nur durch mangelndes Blinzeln schlecht verteilt oder durch Zugluft verdunstet, sondern durch eine andere Ursache gar nicht erst ausreichend produziert. Trockene Augen können ein Symptom einer ernstzunehmenden Krankheit wie beispielsweise Diabetes sein. Auch bestimmte Medikamente, eine Allergie, zunehmendes Alter oder weibliche Hormone können zu einer verringerten Tränenproduktion führen. Die Augenärztin oder der Augenarzt kennen verschiedene Untersuchungen, um den Auslösern auf den Grund zu gehen. Wenn keine körperliche Ursache vorliegt, die einer gänzlich anderen Therapie bedarf, bekommt man vom Augenarzt vielleicht ein Rezept für spezielle Augentropfen oder eine Empfehlung für ein rezeptfreies Mittel aus der Apotheke.

Wie fühlen sich trockene Augen an?

Bei trockenen Augen hat man häufig das Gefühl, einen Fremdkörper wie Staub im Auge zu haben. Die Augen brennen oder schmerzen, man möchte sie reiben oder wischen. Paradoxerweise tränen trockene Augen oft übertrieben stark. Die Lider oder die Bindehaut können gerötet und geschwollen sein. Die Augen fühlen sich müde an und reagieren manchmal lichtempfindlich. Schlimmstenfalls kann es sogar zu Sehstörungen kommen, oder die Kontaktlinsen sitzen am Auge fest und lassen sich nur unter großzügigem Einsatz von Kochsalzlösung für die Kontaktlinsenpflege wieder lösen.

Der Blick in die Ferne stärkt die Gesundheit

Bei der Arbeit vor dem Bildschirm sollte man zwischendurch immer wieder bewusst blinzeln und auch mal die Lider einen Moment geschlossen halten. Abwechslung entspannt zudem die Augen. Auch das Handy-Display oder das Lesen klassischer Medien wie Zeitungen oder Bücher verlangen das beständige Nah-Sehen. Wer seinen Augen etwas Gutes tun möchte, sollte stattdessen gelegentlich aus dem Fenster schauen! Häufige kleine Pausen mit einem Blick in die Ferne wirken nicht nur auf die Augen, sondern auch auf die Psyche entspannend.

Frische Luft für gesunde Augen

Trockene Raumluft lässt die Flüssigkeit im Tränenfilm zu schnell verdunsten. Durch regelmäßiges Stoßlüften zwei bis drei Mal pro Tag wird die verbrauchte, trockene Luft ausgetauscht. Gekippte Fenster hingegen bringen zwar Abkühlung, aber wenig Luftaustausch. Zudem können sie eine Ursache von Zugluft sein, die ebenfalls die Augen austrocknet. Im Auto sollte das Gebläse nicht auf das Gesicht gerichtet sein. Gehen Sie an der frischen Luft spazieren, das wirkt nicht nur auf die Augen sehr wohltuend.

Weitere Tipps für gesunde Augen

Wenn die Sonne scheint, schützt man beim Aufenthalt im Freien die Augen durch eine Sonnenbrille, besonders wenn die Sonne durch Wasser oder Schnee reflektiert wird. Wer Kontaktlinsen trägt, sollte bei Beschwerden die Tragdauer reduzieren und die Augen mit einer Brille entlasten. Wenn der Verdacht besteht, dass Kosmetika wie z.B. Hautcremes oder Wimperntusche die Augen reizen, lohnt es sich, andere Produkte auszuprobieren. Die Fachkräfte in der Apotheke vor Ort beraten Sie gern zu gut verträglicher Kosmetik. Ein ausgewogener Flüssigkeitshaushalt im Körper tut auch den Augen gut. Trinken Sie daher über den Tag verteilt zwei Liter Wasser, Schorlen oder ungesüßte Tees.

In der Apotheke vor Ort gibt es Mittel gegen trockene Augen

„Künstliche Tränen“ nennt man Tränenersatzmittel, beispielsweise mit dem Wirkstoff Hypromellose, der die Viskosität der Tränenflüssigkeit erhöht. Man sollte sie sechs bis acht Mal am Tag anwenden. Am besten stellt man sie gut sichtbar auf dem Schreibtisch auf, damit man sie nicht vergisst. Wer nicht so häufig tropfen möchte, kann Augentropfen mit einer längerkettigen Hyaluronsäure wählen, denn sie speichern mehr Feuchtigkeit. Präparate ohne Konservierungsmittel werden von vielen Menschen am besten vertragen. Speziell für die Nacht gibt es auch Augengele oder Salben. Die Apothekerin oder der Apotheker in der Apotheke vor Ort kann Ihnen in einer individuellen Beratung ein geeignetes Mittel empfehlen.