Es gibt bestimmte Atemwegserkrankungen, bei denen ein Patient auf Hilfsmittel angewiesen ist. So werden zum Beispiel Inhalatoren bei Erkrankungen wie Asthma, Bronchitis oder auch COPD eingesetzt. Wichtig zu wissen ist, dass die verschiedenen Inhalatoren sich in ihrer Handhabung unterscheiden. Daher ist es nicht verwunderlich, dass rund 79 Prozent der Patienten Fehler beim Inhalieren machen. Die Fehler können jedoch ganz einfach umgangen werden. Durch eine Beratung in der Apotheke kann die Fehlerquote nämlich auf deutlich gesenkt werden.
Anwendung und Wirkung
Während die Anwendung der Inhalatoren sich unterscheidet, ist das Prinzip gleich. Die Aerosole oder pulverförmigen Medikamente verteilen sich in den Atemwegen und wirken nur dort, wo sie auch tatsächlich ankommen. Sie dringen im Optimalfall tief in die Bronchen ein und wirken so auf die Erkrankung. Um die beste Wirkung zu erzielen, ist die Größe der Partikel entscheidend. Wenn diese zu groß sind, gelangen sie gar nicht erst in die Lunge. Sind sie zu klein, werden sie wieder ausgeatmet. Neben der Größe der Partikel spielt auch die Körperhaltung bei der Anwendung eine wichtige Rolle. Wenn möglich, sollten Patienten während der Inhalation aufrecht stehen und der Kopf leicht in den Nacken gelegt werden. Am besten wird auf das Mundstück gebissen, damit die Zähne den Sprühstoß nicht behindern und das Medikament möglichst ungehindert an den Zielort gelangen kann.
Unterschiedliche Systeme
Wie zuvor erwähnt, gibt es wesentliche Unterschiede in der Handhabung der Inhalatoren. Die meisten beinhalten Dosieraerosole, bei denen die Wirkstoffe als feinverteilte Flüssigkeitströpfchen vernebelt werden. Einige jedoch müssen vor der Anwendung gut geschüttelt werden. Pulver Inhalatoren bestehen dagegen aus feinem Pulver und sind daher sehr feuchtigkeitsempfindlich. Sie sollten deswegen nicht im Bad aufbewahrt werden, da die Geräte von innen verkleben können oder das Pulver an der Oberfläche im Gerät hängen bleibt. Als dritte Möglichkeit gibt es elektrische Vernebler, die ausschließlich Flüssigkeiten in ein Gas verwandeln, das dann über eine Maske oder ein Mundstück eingeatmet wird.
Zur Reinigung der Inhalatoren eigenen sich weder spitze Gegenstände noch die Spülmaschine. Die Mundstücke dürfen nur mit einem trocknen Tuch abgewischt werden. Eine unsachgemäße Reinigung kann sich nämlich negativ auf die Größe der Partikel auswirken und so die Funktion des Inhalators beeinflussen. Die abnehmbaren Masken und Mundstücke der elektrischen Vernebler werden dagegen nach jeder Benutzung mit warmem Wasser und Spülmittel gereinigt und anschließend gründlich unter fließendem Wasser nachgespült.
Nicht jeder Inhalator ist für jeden Patienten geeignet
Der Arzt entscheidet im Regelfall, welcher Inhalator für den Patienten am passendsten ist. Hierfür gibt es einige Kriterien, die zu beachten sind. Der wichtigste Faktor ist, dass der Patient auch in der Lage sein muss, das Gerät zu bedienen. Bei Pulver Inhalatoren muss sehr kräftig eingeatmet werden und somit eignet sich das Gerät nur bedingt für Kinder und Asthmatiker bei einem Anfall. Gerade für Kinder, die die Einatmung und das Auslösen des Sprühstoßes noch nicht gut koordinieren können, gibt es zum Glück ein Hilfsmittel, welches sich Spacer nennt. Dieser fängt den Sprühstoß in einem Reservoir auf und er kann dann eingeatmet werden.
Am besten wird der Inhalator von dem Patienten direkt vor dem Apotheker ausprobiert, um so Fehler bei der Anwendung zu vermeiden. So kann auch festgestellt werden, ob eine Hilfe nötig ist. Normalerweise übernehmen die Krankenkassen die Kosten für die Medikamente, Spacer und elektronische Inhalatoren müssen allerdings genehmigt werden, da sie als Hilfsmittel gelten.