Rezeptfrei

Kopfläuse – und nun?

Mädchen und Junge sitzen mit einem Buch auf der Treppe

Rachel o3tIY5pIork/unsplash

Kopfläuse. Sie sind der Schrecken aller Eltern. Oft heißt es zu Beginn eines neuen Schuljahres: Läusealarm. Noch heute kursieren viele Irrtümer zum Thema Kopfläuse. Wie man Läusen vorbeugt und mit welchen Mitteln man die lästigen Tierchen in den Griff bekommt, lesen Sie in unserem Blog-Artikel.

Irrtum eins: Kopfläuse wegen mangelnder Hygiene

Mit falscher Körperhygiene hat ein Kopflausbefall nichts zu tun. Die drei Millimeter kleinen flügellosen Insekten wandern von Kopf zu Kopf und breiten sich rasant aus. Kinder sind oft betroffen. Sie kuscheln beim Lesen oder spielen auf engstem Raum. Das nutzen die Kopfläuse für eine regelrechte Wanderschaft aus –  ob das Haar gewaschen oder fettig ist.

Irrtum zwei: Kopfläuse übertragen Krankheiten

Ein Läusebefall juckt, kratzt und ist unangenehm. Auslöser sind Sekrete im Läusespeichel, die bei einem Biss in die Kopfhaut gelangen. Doch Läuse übertragen in der Regel keine Krankheitserreger.

Irrtum drei: Kopfläuse verschwinden von selbst

Das Gegenteil ist der Fall. Die kleinen Blutsauger vermehren sich schnell, denn das Läuseweibchen legt täglich mehrere Eier. Beim ersten Verdacht auf Läuse ist daher schnelles Handeln gefragt. Dazu sollte der Kopf genau untersucht werden. Am besten geht das mit einem speziellen Läusekamm aus der Apotheke. Damit wird Strähne für Strähne durchgekämmt. Werden lebende Läuse und Nissen gefunden, müssen Maßnahmen ergriffen werden.

Irrtum vier: Normales Haarshampoo reicht

Eine gründliche Haarwäsche mit regulärem Shampoo beseitigt die Läuse nicht. Greifen Sie auf wirksame insektizide Läusemittel zurück. Sie sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Die Mittel sind unkompliziert in der Anwendung und höchst effektiv. Die Anwendung sollte immer streng nach Packungsbeilage erfolgen. Übrigens: Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für Kinder unter zwölf Jahren, wenn das Mittel ärztlich verordnet wurde.

Irrtum fünf: Eine Läusebehandlung reicht

Kontrolle ist wichtig, denn: Befinden sich noch Nissen auf dem Kopf, können daraus neue Läuse schlüpfen. Daher sollten die Haare fünf Tage nach der Erstbehandlung erneut nass ausgekämmt werden. Nach acht bsi zehn Tagen wird die insektizide Behandlung wiederholt. An Tag 13 und eventuell an Tag 17 werden die Haare erneut nass ausgekämmt. Sind noch lebende Tierchen zu finden, muss weiter behandelt werden.

Irrtum sechs: Quarantäne ist Pflicht

Nach der ersten und korrekten Anwendung kann das betroffene Kind sofort wieder in den Kindergarten oder die Schule gehen. Keine falsche Scham: Die jeweilige Leitung und die Eltern der Spielgefährten oder Klassenkameraden muss auf jeden Fall informiert werden, dass das Kind Läuse hatte. So kann ein großflächiger Läusebefall schnell eingedämmt werden.

Irrtum sieben: Familienmitglieder außen vor lassen

Ein wichtiges Ritual in Familien: Kuscheln mit den Kids. Das bedeutet im Umkehrschluss auch, dass bei einem Läusebefall alle Familienmitglieder ihren Kopf kontrollieren (lassen) sollten. Für die tägliche Haarwäsche eignet sich in der „Läusezeit“ ein pflanzenölhaltiges Shampoo oder Weidenrindenshampoo. Dadurch werden die Eiablage und das Ankleben der Nissen erschwert.

Irrtum acht: Kopfläuse überleben überall

Glücklicherweise überleben die kleinen Plagegeister maximal drei Tage ohne einen menschlichen Wirt. Der Haushalt muss daher nicht über die Maßen grundgereinigt werden. Bettwäsche und Handtücher werden wie gewohnt bei 60 Grad gewaschen, Haarbürsten & Co. erhalten ein ausgiebiges Seifenwasser-Bad. Und der Lieblingsteddy macht „Ferien“. Entweder kommen die Kuscheltiere für 48 Stunden in die Tiefkühltruhe oder werden drei Tage in einem Plastiksack aufbewahrt.

Viele nützliche Tipps rund um einen Läusebefall sind in einem Informationsblatt der Hansestadt Hamburg auf einen Blick zusammengefasst.