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Hightech und Laborarbeit: Ein Blick hinter die Kulissen der Apotheke

Apotheke

Foto: ABDA

Ohne die Apotheke vor Ort geht es nicht: Apotheker, Pharmazeutisch-technische Assistenten (PTA) und Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellten (PKA) sind täglich im Einsatz, um die flächendeckende, niedrigschwellige Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln sicherzustellen. Darauf macht jedes Jahr am 7. Juni der „Tag der Apotheke“ aufmerksam. Doch was genau passiert eigentlich hinter den Kulissen, während im Verkaufsraum Rezepte eingelöst, verschreibungsfreie Medikamente empfohlen und Patienten zur richtigen Anwendung beraten werden?

Elektronisch gesteuertes Warenlager

Viele Apotheken besitzen heutzutage ein elektronisch gesteuertes Lager, einen sogenannten Kommissionierautomaten. Wenn Patienten ein Fertigarzneimittel benötigen, muss der Apotheker den Namen des Medikaments nur in den Computer am Verkaufstresen eingeben. Der Automat sucht das Präparat im Lager und transportiert es zur Ausgabe hinter dem Apotheker. Manche Apotheken haben auch noch einen Medikamentenschrank im Warenwirtschaftsraum, in dem sich die Arzneimittel befinden. Dabei handelt es sich um einen großen Schrank mit alphabetisch sortierten Schubladen. Kühlpflichtige Medikamente werden in einem Kühlschrank aufbewahrt. Das Auffüllen des Lagers übernehmen im Regelfall die PKA, während der Apotheker regelmäßig die Qualität und Haltbarkeit der Arzneimittel prüft.

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Medikamente maßgeschneidert selbst herstellen

Nicht jedes Medikament ist als Fertigarzneimittel aus dem Großhandel erhältlich. In solchen Fällen stellt der Arzt eine individuelle Verordnung mit Rezepturanweisung aus. Wird die Verordnung eingelöst, fertigt der Apotheker oder ein PTA in einem hygienischen Raum und gemäß der Anweisung Salben, Cremes, Kapseln, Zäpfchen oder Säfte. Müssen bestimmte Medikamente wiederholt selbst hergestellt werden, ist auch eine Eigenfertigung größerer Mengen auf Vorrat möglich. Dann ist von Defektur die Rede. Auch bei Lieferengpässen von Fertigarzneimitteln, wie zum Beispiel bei den Fiebersäften für Kinder, können Apotheken weiterhelfen, indem sie fehlende Medikamente selbst herstellen, sofern die Wirkstoffe verfügbar sind.

Qualitätskontrolle im Labor

Manche Apotheken haben zudem einen Reinraum, in dem besonders strenge Hygieneauflagen gelten. Dort kann das pharmazeutische Fachpersonal beispielsweise Krebsmedikamente für die ambulante Versorgung herstellen. Die Ausgangsstoffe, aus denen die Arzneimittel hergestellt werden, prüft der Apotheker zuvor im Labor. Hierbei kommen verschiedene technische Geräte wie Mikroskope und Präzisionswaagen sowie bestimmte Chemikalien zum Einsatz.

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Nacht- und Notdienst: allzeit bereit zu helfen

Die Apotheken in Hamburg übernehmen als Gemeinwohlpflicht regelmäßig Nacht- und Notdienste. So können Patienten sicher sein, dass es zu jeder Tages- und Nachtzeit sowie an Wochenenden und Feiertagen einige Apotheken gibt, die in Notsituationen mit Medikamenten und Beratung unterstützen. Wichtig zu wissen: Der Notdienst ist keine erweiterte Ladenöffnungszeit, sondern eine gesonderte Dienstbereitschaftsleistung der jeweils dazu eingeteilten Apotheke und des dort den Dienst leistenden Personals. Beratung und Medikamentenausgabe finden während des Dienstes deshalb in der Regel nicht am Verkaufsraum, sondern durch das Notdienstfenster statt.