Der Lüttje Duddkopp

Lüttje Duddkopp hat eine Erkältung

Lüttje Duddkopp Svea und der Antibiotikasaft

Es ist kalt geworden in Hamburg. Lüttje Duddkopp trägt seine Strickmütze und verlässt widerwillig sein warmes Nest am Hamburger Hafen. Er wäre gerne noch etwas geblieben, doch schon seit einigen Tagen hat er Svea, Finn, Anja und Sönke nicht mehr besucht. Das Schneetreiben hat das Fliegen bis in die Stadt nahezu unmöglich gemacht. Heute ist es jedoch soweit und Lüttje sieht schon die ersten Häuser der Stadt als er plötzlich so stark Niesen muss, dass er die Orientierung verliert und Richtung Boden stürzt. Zum Glück kann er sich gerade noch fangen und rettet sich vor einem Aufprall mit einer Straßenlaterne.

Der Schock sitzt ihm noch in den Knochen, als er das Haus der Familie erreicht. Er sieht dunkle Wolken aus dem Schornstein steigen und kann die wohlige Wärme im Haus fast spüren. Er flattert zur Balkontür und blickt hinein. Im Wohnzimmer sitzen Anja und Sönke auf dem Sofa. „Mal kieken wat Svea so makt.“, denkt die kleine Möwe und flattert hoch an das Fenster von Sveas Kinderzimmer. Er schaut hinein und sieht das kleine Mädchen dick eingemummelt in ihre Bettdecke. Sie ist ganz blass und sieht traurig aus. Um sie herum stapeln sich Taschentücher. „Se ist verkollen!“ stellt der Lüttje Duddkopp traurig fest. Mit einer Erkältung ist nicht zu spaßen.

In diesem Moment kommt Anja zur Tür herein. Sie scheint sich zu erkundigen, ob es Svea schon besser geht. Das kleine Mädchen schüttelt schwach den Kopf. Anja verlässt ihr Zimmer. „Waarum gaht se nu weg?“ Ihr muss doch geholfen werden. Lüttje Duddkopp flattert aufgeregt zurück an die Balkontür. Die Kälte draußen hat er vor Aufregung verdrängt. Unten sieht er, wie Anja zu Sönke etwas sagt. Dieser zieht sich seinen dicken, roten Wintermantel an und macht sich auf den Weg nach draußen. „Waar will he denn nu hen?“ ärgert die Möwe sich. Jemand muss doch der kleinen Svea helfen. Der kleine Duddkopp versucht ihm zu folgen doch als Sönke um eine Ecke biegt, muss Lüttje schon wieder niesen. Er kneift die Augen nur kurz zusammen, doch als er sie wieder auf macht ist Sönke verschwunden.

Verwundert blickt Lüttje um die Ecke des Hauses und sieht im letzten Moment, wie ein roter Wintermantel in ein kleines Backsteinhaus abbiegt. Das Schild lässt Lüttje erleichtert aufatmen. „Dat ist een Aptheek!“ Die Apotheker werden Svea bestimmt helfen können.

Ein paar Minuten später kommt Sönke mit einer kleinen Tüte heraus und macht sich schnell auf den Weg nach Hause. Dort angekommen verschwindet er zunächst in der Küche. Nach ein paar Minuten kommt er raus mit einer Schüssel voll kochendem Wasser und einem Handtuch. Er bringt Svea außerdem eine große Kanne voll mit Tee und ein kleines Fläschchen aus der Apotheke. Zuerst setzt Svea sich auf und hält sich die Schüssel mit kochendem Wasser unter die Nase. Sönke legt ihr das Handtuch über den Kopf, sodass möglichst wenig Dampf, der aus der Schüssel zieht, entweichen kann. Svea atmet tief ein und aus, um die wohltuende Salzlösung einzuatmen. Als sie den Kopf wieder hebt sieht sie erleichtert aus. Ihre Nase scheint von der Verstopfung befreit zu sein.

Anschließend nimmt sie einen großen Schluck aus der Tasse mit dem heißen Tee. Ihr Vater schaut sie erleichtert an und beginnt die Verpackungsbeilage des Fläschchens aus der Apotheke zu lesen. „Dat ist wichtig!“ stellt Lüttje Duddkopp fest. So weiß Sönke, wie er das Medikament bei Svea anwenden muss. „Se ist ja noch kleen.“, sagt Lüttje. Nachdem Sönke sich alles durchgelesen hat, öffnet er das Fläschchen und gießt etwas von der Flüssigkeit in den Deckel. Svea schluckt die Flüssigkeit, verzieht kurz das Gesicht und trinkt schnell einen Schluck Tee. „Hustensaft smeckt nich.“ Der kleine Duddkopp erinnert sich gut an den übelschmeckenden Saft. Aber er erinnert sich auch an den schnell abklingenden Husten. „Dat war dat weert!“ stellt Lüttje fest.

Die kleine Möwe ist sich sicher, dass Svea bald wieder auf den Beinen ist. Glücklich macht er sich auf den Weg zurück in sein Nest. Als er an der Elphi vorbeifliegt beobachtet er gerade Kinder, die einen Schneemann bauen, als er erneut stark Niesen muss. In dieser Sekunde der Unachtsamkeit übersieht er eine andere Möwe und prallt mit ihr zusammen. Die andere Möwe richtet sich auf, schimpft vor sich hin und fliegt weiter. Lüttje richtet seine Mütze und macht sich langsam auf den Weg nach Hause. Er weiß was jetzt zu tun ist. Mit einer Schüssel voll kochendem Wasser und einem Handtuch über dem Kopf sitzt er in seinem Nest und kuriert seine Erkältung aus. „Dank den Aptheeker witt ik, wat to doon ist.“