Der Lüttje Duddkopp

Lüttje Duddkopp und der Sonnenbrand

Lüttje Duddkopp Svea und der Antibiotikasaft

„Ist dat heet!“ stöhnt der Lüttje Duddkopp und wischt sich mit seinem Flügel den Schweiß von der Stirn. Die kleine Möwe sitzt mit rotem Kopf in einem Baum und schaut dem bunten Treiben am Elbstrand zu. Anja, Sönke, Svea und Finn haben sich spontan für einen Wochenendausflug entschieden. Die beiden Geschwister toben durch den Sand, Anja liest ein Buch und ihr Ehemann döst zufrieden. Lüttje freut sich, dass die Familie so einen schönen Tag gemeinsam verbringt. Er macht es sich auf dem Ast gemütlich und tu es Sönke gleich. „Dat Weer macht gaperig.“, murmelt der Duddkopp gähnend.

Nach einiger Zeit wird er von einem lauten Stöhnen aus dem Schlaf geweckt. Er schaut hoch und sieht, wie Anja und die Kinder besorgt um Sönke herum stehen. Die kleine Möwe flattert zum Ort des Geschehens und sieht einen feuerroten Oberkörper vor sich. Sönke hat sich einen Sonnenbrand zugezogen. Als Svea nochmal vorsichtig auf den Bauch ihres Vaters tippt, verzieht er das Gesicht vor Schmerzen. „Oh nee, dat mutt sehrdoon!“, sagt Lüttje Duddkopp mitleidig. Finn fängt an die Sachen seiner Familie einzupacken und gemeinsam machen sie sich auf den Weg nach Hause. Lüttje fliegt hinter ihnen her und hofft, dass es Sönke bald wieder besser geht.

Angekommen in dem roten Backsteinhaus legt Sönke sich aufs Sofa und Anja bespricht etwas mit ihren Kindern. Lüttje sieht vom Fenster aus zu, wie Svea ins Badezimmer läuft und aus dem Schrank eine große Flasche holt. Im Wohnzimmer angekommen reibt Anja ihrem Mann ein durchsichtiges Gel auf den Oberkörper. „De Lotion sollte helpen.“, denkt sich die Möwe. Doch auch einige Zeit später hat Sönke immer noch Schmerzen auf der Brust und dem Bauch. Auf einmal holt sich Anja ihre Tasche und verlässt das Haus. Lüttje Duddkopp würde gerne bei dem geplagten Sönke bleiben aber er ist neugierig und fliegt Anja hinterher. Sie läuft zielstrebig in eine Richtung. Da erinnert sich Lüttje „Se will weer in de Aptheek!“ und ist froh, dass Anja sich an den hilfreichen Apotheker wendet.

Die kleine Möwe drückt sich an der Scheibe den Schnabel platt um ja nicht zu verpassen, was der Apotheker Anja mitgibt. Nach einigen Gesprächen verschwindet der Apotheker in die hinteren Räume. Einige Zeit später kehrt er zurück und übergibt Anja eine Tüte. „Wat ist in de Püüt?“ fragt sich Lüttje und segelt über Anja hinweg zurück zu Sönke um dort auf sie zu warten.

Zu Hause angekommen geht Anja mit der Tüte zum Sofa und beginnt die Päckchen und Tübchen auszupacken. Zum Vorschein kommen ein Brandgel, eine After-Sun-Lotion und eine Creme mit der Aufschrift „Dexpanthenol“. Sie reibt Sönke vorsichtig das Brandgel auf die betroffenen Stellen. Anschließend gibt sie Finn ein paar Anweisungen und nach kurzer Zeit taucht er mit einem nassen Handtuch und einer großen Flasche Wasser wieder auf. „Gulpen ist wichtig!“, sagt Lüttje und beobachtet, wie Anja das nasse Handtuch als kalten Umschlag um Sönkes Oberkörper schlingt. Nach einigen großen Zügen aus der Wasserflasche scheint es Sönke wieder besser zu gehen.

Es ist spät geworden und Lüttje Duddkopp macht sich auf den Weg nach Hause. Er ist froh, dass die Tipps des Apothekers gegen den Sonnenbrand geholfen haben. In seinem Nest angekommen verspürt die kleine Möwe plötzlich einen Schmerz am Bein. Er schaut hinunter und sieht, dass sein Bein ganz rot ist. Vor lauter Aufregung hat er nicht bemerkt, dass er sich auch einen Sonnenbrand zugezogen hat. „Oh nee, wat soll ik nu doon?“, fragt er sich und läuft langsam in Richtung Sofa. Als er über sein Nest hinausschaut, sieht er eine Pflanze, die ihm erstaunlich bekannt vorkommt. „De Plant war up de Buddel mit de Lotion!“ erkennt die Möwe und erinnert sich an die Aloe Vera, die auf der Flasche der Lotion, die der Apotheker Anja mitgegeben hat abgebildet war. Er flattert zu der Pflanze und macht sich mit dem Schnabel ein Stück ab. Ein zähflüssiges Sekret fließt aus dem Blatt heraus. Vorsichtig reibt sich der Lüttje sein Bein damit ein. Nachdem die Flüssigkeit etwas eingezogen ist, macht er sich einen kalten Umschlag um sein Bein. Er merkt, wie sich die Schmerzen langsam verziehen. „To Glück war Anja in de Aptheek!“