Der Lüttje Duddkopp

Lüttje Duddkopp und die Notfall-Täschchen

Lüttje Duddkopp Svea und der Antibiotikasaft

Sieben Sonnen strahlen vom Himmel – der Sommer kommt und die Maiferien stehen an. „Wat een mooi Weer!“ Lüttje Duddkopp segelt mit einem zufriedenen Grinsen über die Dächer Hamburgs. Auf einmal hört er lautes Lachen. Er folgt dem Geräusch und erkennt wer sich hinter dem glücklichen Lauten versteckt. In dem kleinen Garten am Rande Hamburgs sieht er Svea und Finn im Garten toben. Mutter Anja döst zufrieden in einer Hängematte. „Ennelek sind de kold Daage vörbi.“ Die kleine Möwe ist froh, dass die Familie die Zeit draußen im eigenen Garten nach Herzenslust genießen kann. Nachdem auch Lüttje es sich auf einem schattigen Plätzchen gemütlich gemacht hat, öffnet sich die Balkontür und Svea springt ihrem Vater Sönke freudig in die Arme. Kurz danach verschwindet er im kleinen Schuppen im Garten und zieht mit breitem Grinsen ein nigelnagelneues Fahrrad aus der Tür. Svea macht große Augen und schwingt sich auf ihr neues pinkes Gefährt. Mutter Anja, die in der Zwischenzeit im Haus verschwunden war, kommt nun winkend mit einer Landkarte wieder heraus. Die Familie drängt sich um die kleine abgegriffene Karte.

 

„Dat wird wiss een Fahrradtour!“ ruft Lüttje aufgeregt und nähert sich der Familie. Diese scheint eine Route gewählt zu haben und Svea und Finn stürmen glücklich ins Haus gefolgt von Anja und Sönke. Der kleine Duddkopp segelt auf das Fenstersims um ja nichts zu verpassen. Er beobachtet, wie Svea ihre Lieblingssonnenbrille vergeblich sucht und Vater Sönke die Fahrradtaschen aus dem Keller holt. Anja macht sich auf den Weg ins Bad und holt ein kleines rotes Täschchen mit einem weißen Kreuz darauf hervor. Svea, die mittlerweile fündig geworden ist, setzt sich neugierig neben sie auf das Sofa. „Wat makt Anja denn blot mit de Task?“ wundert sich die Möwe, die sich vor Neugier, was sich in der Tasche befindet, den Schnabel an der Scheibe plattdrückt. Auch Svea scheint ihrer Mutter diese Frage gestellt zu haben und so öffnet Anja die Tasche und holt nacheinander einige Dinge zum Vorschein. Eine Zeckenzange, After Sun, eine Schere und ein kleines Fläschchen, dass die Aufschrift „Wunddesinfektion“ trägt, liegen nun auf dem Tisch vor Ihnen. „Een Notfall-Task!“ erkennt Lüttje sofort und ist begeistert wie vorbereitet Anja ist.

 

Doch irgendetwas scheint nicht zu stimmen. Sie kramt in dem kleinen Täschchen und schaut verwundert hinein, dreht sie sogar um, um den restlichen gesamten Inhalt hinaus zu schütteln. Doch nichts fällt heraus. Nach einem kurzen Gespräch mit Sönke greift sie zu Schlüssel und Portemonnaie und verlässt das Haus. Lüttje ist ganz aufgeregt „Wer will se hen? Se wullen doch los!“ Mit schnellen Flügelschlägen flattert er ihr hinterher. Nach ein paar Minuten macht Anja vor einem roten Backsteinhaus Halt. Das Schild an der Tür verrät: „Se ist in een Aptheek!“ Der kleine Duddkopp beobachtet Anja, wie sie von dem Apotheker Pflaster und, nach einem kurzen Gespräch, unterschiedliche kleine Packungen, Tuben und Fläschchen bekommt. Mit einem Lächeln und winken verlässt sie die Apotheke. Die kleine Notfall-Täschchen ist nun vollständig.

 

Wieder zu Hause angekommen legt sie alles auf den Tisch. Svea ist immer noch ganz neugierig, was ihre Mutter dort mitgebracht hat. Lüttje Duddkopp sieht vom Fenster aus, welche Aufschrift die einzelnen kleinen Verpackungen haben, die Anja ihrer Tochter gerade nacheinander zeigt.  Salben und ein Kühlspray „Dat ist good.“ stellt die kleine Möwe fest. Anscheinend hatte der Apotheker Anja zu schmerzlindernden und desinfizierenden Mittel geraten, falls jemand stürzt. „As good, dat Anja nochmal in de Aptheek war!“ freut sich Lüttje über die gute Vorbereitung für die Fahrradtour. Er stößt sich vom Fensterbrett ab und macht sich schnurstracks auf den Weg in sein Nest am Hamburger Hafen um seine Sachen zusammenzupacken. „Ik will ja nichts verpassen.“ denkt er und legt noch einen Zahn zu denn er will vorher noch einen Abstecher in die Apotheke machen. Nur für den Notfall.