Der Lüttje Duddkopp

Der Lüttje Duddkopp und die blauen Flecken

Lüttje Duddkopp Svea und der Antibiotikasaft

Hamburg, an einem grauen Schietwetter-Montag. Es ist Januar und die Straßen sind durch die kalten Temperaturen und Schneeregen vereist. Die neugierige Möwe Lüttje Duddkopp sitzt im dicken Federmantel und warmer Seemannsmütze vor dem Fenster der Familie Schulz mitten in Altona. Svea, die kleine Schwester von Finn, macht sich gleich auf den Weg in die Schule. Mit ihrem kleinen pinken Rucksack mit Schmetterlingen darauf ist sie schwer bepackt. „Is dat weer n´Schietwetter,“ schüttelt Lüttje Duddkopp den Kopf und bedauert die kleine Svea, die mit ihren dicken Schuhen vorsichtig über den Gehweg Richtung Schule rutschen will.

Flupp! Svea ist trotz ihrer Vorsicht auf dem glatten Eis vor der Haustür hingefallen. Vor Schreck bricht sie in Tränen aus. Lüttje fliegt sofort zu der Deern und schaut, was passiert ist. Auch ihre Mama Anja hat das Malheur vom Küchenfenster aus beobachtet und rennt schnell zu ihrer Tochter. Besorgt schaut sie sich das Bein von Svea an. Als sie die Hose bis zum Knie hochkrempelt, wird ein großer Fleck sichtbar, der sich blau verfärbt.

Svea wird erstmal von ihrer Mama behutsam zurück ins Haus getragen und Lüttje Duddkopp flattert zurück aufs Fensterbrett und denkt: „Hopentlik geht dat ji bold beter“. Mutter Anja öffnet das Gefrierfach und holt eine Packung tiefgekühlte Erbsen hervor. „Se will doch nu nich koken?“ ruft Lüttje erstaunt aus. Mittagessen gibt es erst in ein paar Stunden und Svea muss doch versorgt werden! Er schlägt die Flügel über seinem kleinen Kopf zusammen. Anja läuft aber nicht zum Herd, sondern zurück zu Svea, legt ein kleines Küchenhandtuch und dann den Beutel mit Erbsen vorsichtig auf das Knie. Svea verzieht kurz das Gesicht, doch nach kurzer Zeit scheint sie sich an die Kälte gewöhnt zu haben.

Anschließend holt Anja ein Kissen und hebt Sveas Bein vorsichtig darauf. „Dat dat ruhig liegt,“ stellt Lüttje glücklich fest und ist erleichtert, dass Anja sich so gut mit kleinen Verletzungen auskennt.

Doch Svea weint immer noch leise, sie scheint Schmerzen zu haben. Anja macht ein besorgtes Gesicht, schlüpft in den Mantel und macht sich auf den Weg nach draußen. „Waar will se blot hen?“ wundert sich der kleine Lüttje Duddkopp. Er stößt sich vom Fensterbrett ab und segelt der Mutter hinterher. An einem Backsteinhaus mit einem großen roten Symbol an der Tür bleibt sie schließlich stehen. „Een Apotheek!“ fällt es der Möwe wie Schuppen aus den Federn. Während Anja die Apotheke betritt, schaut Lüttje Duddkopp vom Fenster aus hinein. Sveas Mama scheint dem Apotheker die Situation zu erklären. Mit ihren Händen zeigt sie aufgeregt, wie groß der blaue Fleck ist. Der Apotheker lächelt freundlich und beruhigt sie. Sie scheint alles richtig gemacht zu haben. Er gibt ihr eine Tube mit Arnikasalbe mit und rät der Mutter, das Bein hoch zu lagern, die Prellung mit Arnikasalbe zu behandeln und Svea heute nicht mehr in die Schule zu schicken. „Daar wird sük die lüttje Deern aver freien!“ lacht Lüttje laut und ist sichtlich erleichtert, dass Svea ruckzuck wieder auf den Beinen sein wird.

Das war für die Hamburger Möwe ein anstrengender Start. Zeit für eine Pause, beschließt Lüttje Duddkopp und flattert ganz in Gedanken zurück in sein Nest direkt am Hamburger Hafen. Dabei ist er so müde, dass – Rumms! Es musste ja passieren. Dösbaddelig ist Lüttje Duddkopp an einer Straßenlaterne hängengeblieben. An seinem Flügel zeigt sich deutlich ein wachsender blauer Fleck. Aber Lüttje weiß ganz genau was er jetzt tun muss „Dank det Apotheker!“